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Einfache Erklärungen für viele Begriffe aus dem Reich des Nähens, alphabetisch sortiert.



Reißverschluss

Reißverschlüsse bestehen aus zwei Bändern, an denen einzelne Zähnchen oder Kunststoffspiralen mittels eines Schiebers fest ineinander verhakt werden.

Reißverschlüsse gibt es in vielen Varianten und unzähligen Farben. Im Shop findest Du eine große Auswahl und hier erst mal ein paar Informationen.

Wenn Du einen Reißverschluss mit der Nähmaschine einnähst, solltest Du dafür ein spezielles Nähfüßchen verwenden. Von Hand, nähst Du ihn am besten mit kleinen Rückstichen fest.

Die Länge eines Reißverschlusses bezeichnet übrigens immer die Länge der Zähnchen-Reihe, und nicht die des Bandes. Das ist immer etwas länger. Bei Meterware kannst Du die Länge selbst bestimmen und einen Schieber nach Wahl einfädeln. Wie das geht, haben wir hier erklärt.

Illustration - Reißverschluss
Am gebräuchlichsten sind Spiralverschlüsse. Die sind weich, biegsam und in verschiedenen Breiten erhältlich. Auch Meterware lässt sich einfach verarbeiten, da man mit der Maschine problemlos über die Spirale nähen kann. Die ist aus Kunststoff und kann in jeder Farbe, auch metallisch eingefärbt werden.
Spiralreißverschlüsse können auch 'umgekehrt' verarbeitet werden, die Spirale ist dann auf der Rückseite, auf der Vorderseite sind nur die glatten Bänder zu sehen. Sind diese mit einer Folie beschichtet, hat man einen wasserfesten Reißverschluss. Wenn Du Meterware 'umgekehrt' verwendest, brauchst Du spezielle Schieber, bei denen der Griff auf der Rückseite montiert ist.
Eine weitere Variante mit Spirale sind nahtverdeckte Reißverschlüsse, die in Kleidungsstücken oder Kissenhüllen nahezu unsichtbar sind.

Illustration  - Reißverschluss
Zähnchenverschlüsse aus Kunsstoff nennt man auch "Profilreißverschluss". Die gibt es ebenfalls in verschiedenen Breiten und Farben, in fixen Längen, teilbar und als Meterware. Profilreißverschlüsse sind weniger flexibel als solche mit Spirale und lassen sich daher nicht so gut um enge Kurven legen. Dafür halten sie bei seitlichem Zug wesentlich besser.

Illustration - Reißverschluss
Zähnchenverschlüsse aus Metall eignen sich als stabiler Verschluss für Hosen (Jeans) und sind dekorativ an Jacken, Westen und Taschen. Sie sind schwerer als Reißverschlüsse aus Kunsstoff und schließen etwas 'hakeliger'. Auch Reißverschlüsse mit Metallzähnchen gibt es als Meterware, in fixen Längen und auch teilbar.

Neben den oben vorgestellten Standard-Reißverschlüssen werden auch einige Sondermodelle angeboten. Beispielsweise mit farbig bedruckten Bändern, kontrastfarbigen Zähnchen, besonders dekorativen Zippern, fluoreszieren Zähnchen oder reflektierenden Elementen.



Reißverschluss Geschichte

Bevor Elias Howe im Jahre 1851 einen "automatischen, ununterbrochenen Kleiderverschluss" patentieren ließ, hatten sich schon viele Tüftler mit diesem Thema beschäfigt. Als "Erfinder" wird aber meist der amerikanische Maschinenbauingenieur Whitcomb Leonard Judson genannt, der den ersten brauchbaren "Klammerverschluss oder -öffner für Schuhe" erfand und diesen 1893 patentieren ließ.
Mit seinem Partner Lewis Walker grüdete Judson 1894 die erste Reißverschluss-Fabrik der Welt, die "Walker Universal Fastener Company".

Die dort produzierte Urform des Reißverschlusses, die mit Haken und Ösen funktionierte, sollte die damals noch üblichen Knöpfe an Stiefeln ersetzten.

Allerdings war die neue Erfindung im Gebrauch nicht besonders überzeugend. Auch das verbesserte Modell "C-Curity", das 1902 auf den Markt kam, brachte nicht den erhofften Erfolg.

Den hatte dann der aus Schweden Eingewanderte Gideon Sundbäck: Er heiratete Judsons Tochter und optimierte die Erfindung seines Schwiegervaters. Am 21. April 1913 ließ Sundbäck den bis heute praktisch unveränderten Reißverschluss patentieren. Wie so häufig wurde das Millitär zum Sprungbrett: Die US-Armee rüstete ihre gesamten Uniformen mit der neuen Erfindung aus.