Ein mit Klima-Membran ausgestattetes Kleidungsstück besteht aus mindestens drei Schichten:
» Oberstoff «» Membran «» Futter «
Die Membranfolie ist viel zu dünn und empfindlich, um sie allein verarbeiten zu können,
daher wird Sie immer auf ein Trägermaterial laminiert (geschweißt), wobei folgende Stoffe entstehen:
- Zweischichtlaminat Außenstoffe
Die Membran ist fest mit dem Oberstoff verbunden. Daraus genähte Kleidungsstücke müssen gefüttert werden.
Als Futter eignen sich Kunstfasern am Besten, da Sie den
Feuchtigkeitstransport nach Außen begünstigen.
Baumwollstoffe z.B. saugen den Schweiß auf, und geben ihn nur ungern wieder ab, was die Funktion der Membran negativ beeinflusst, die ja schließlich den physikalischen Gesetzten folgend,
die Feuchtigkeit nach außen befördern will.
Als sehr leichtes Futter empfehlen sich Netzstoffe(Mesh) oder dünne synthetische Stoffe. Für warme Jacken oder Schneeanzüge
eignet sich Fleece sehr gut als Futter.
Wenn Dir das noch nicht genügt, kannst Du zusätzlich noch ein Vlies als Wattierung einarbeiten.
- Zweischichtlaminat, Futterstoffe
Die Membran ist fest mit einem Futterstoff verbunden. Als Oberstoff sollte keinesfalls saugfähiges Material (z.B. Baumwolle) verwendet werden.
Besonders zu empfehlen sind Microfasern aus Polyamid oder Polyester, da sie die wind- und wasserabweisende
Funktion der Klimamembran unterstützen.
Futterlaminat kann unmittelbar als Futter für sehr leichte Kleidung dienen, oder auch zwischen Oberstoff und Futter verarbeitet werden. Dabei muss dann die
Folienseite nach Außen (Richtung Oberstoff) weisen. Die weitere Verarbeitung gleicht dann der von Oberstofflaminat.
- Dreischichtlaminat
Wie der Name schon sagt, sind hier alle drei Schichten (Oberstoff+Membran+Futter) bereits fest miteinander verbunden.
Daraus hergestellte Kleidungsstücke, können, müssen aber nicht zusätzlich gefüttert und/oder wattiert werden.
- Z-Layer (Zwischenlage)
Auf einen dünnen Vliesstoff laminiert, lässt sich die Membran als dritte, einzelne Schicht zwischen Oberstoff und
Futter verarbeiten. Bei der Auswahl von Futter und Oberstoff sollten die bereits oben genannten Kriterien berücksichtig
werden.
Das Vlies wird zusammen mit dem Oberstoff wie eine Lage verarbeitet,
wobei die Folienseite nach außen weisen, also auf der Rückseite des Oberstoffes liegen muss. Eine eventuelle zusätzliche Wattierung gehört dann zwischen das Vlies und das Futter.
Einige Nähmaschinen haben Probleme mit dem Transport von Folien-Material -
nähe in diesem Falle einfach Streifen von Soluvlies oder Seidenpapier mit, dann gehts meist ganz gut. Das Soluvlies lässt sich später einfach auswaschen, Seidenpapier abreißen.
Bei der industriellen Verarbeitung von Klima-Membranen werden die Nähte mit einem aufgeschweißten Band abgedichtet.
Dafür stehen uns Hobby-Schneidern leider nicht die nötigen Maschinen zur Verfügung. Nähen daher mit einer möglichst
dünnen, spitzen Nadel, Synthetikgarn und mittlerer Stichlänge. Da die Membran-Folie elastisch ist, zieht sie sich um die Einstiche herum zusammen.
Nach stundenlangem Aufenthalt in extremem Platzregen, kann trotzdem (sehr wenig) Wasser durch die Nähte sickern.
Das lässt sich vermeiden, wenn Du bei der Schnittauswahl oder Anpassung darauf achten, möglichst wenig Nähte an dem Regen ausgesetzten Stellen zu haben.
Bei der links abgebildeten Jacke
läuft zum Beispiel über Ärmel und Schultern ein durchgehender, Streifen, womit die besonders dem
Regen ausgesetzte Schulterpartie frei von Nähten ist - außerdem sieht es gut aus ;-)
Steppe alle Nähte so ab, dass das Wasser nicht hineinlaufen kann, sondern abläuft wie bei Dachziegeln.
Auch bei der Auswahl von Verschlüssen und Taschen solltest Du immer darauf achten, dass kein Wasser hineinlaufen kann.
Für optimalen Regen-Schutz kannst Du die Nähte mit einem speziellen Klebefilm abdichten. Wir haben die besten Erfahrungen mit Gear AID Seamgrip +F gemacht,
der sich für die Abdichtung von laminierten Stoffen sehr gut eignet und ganz einfach verarbeiten lässt.
Stoffe mit Klimamembran können wie im Shop angegeben in der Maschine gewaschen werden. Allerdings solltest Du keinen Weichspüler verwenden, da dieser die feinen Poren verstopft und so die Atmungsaktivität stört.
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