Fasern
sind dünne Fäden, die zu Garnen versponnen werden, aus denen man dann Stoffe webt oder wirkt. Eine Ausnahme bilden Filz und Vlies-Stoffe, die aus unversponnenen Fasern "zusammengepresst" werden.
Die für die Herstellung eines Stoffes verwendeten Fasern bestimmen letztendlich seine Trage- und Pflegeeigenschaften. Durch Mischen unterschiedlicher Fasern kann man deren Eigenschaften kombinieren, und so für fast jeden Zweck den idealen Stoff herstellen.
Naturfasern
werden von Pflanzen oder Tieren gewonnen, gereinigt und dann so wie sie sind weiter verarbeitet. Das heißt: Sie behalten ihre natürliche Struktur. Daraus hergestellte Stoffe neigen zu Knitterbildung, laden sich nicht elektrostatisch auf, sind sehr saugfähig und trocknen daher auch langsam.
pflanzliche Naturfasern: |
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Chemiefasern
werden aus Kohle, Erdöl, aber auch aus Rohstoffen natürlichen Ursprunges (Zellulose) synthetisch hergestellt. Das Grundmaterial wird dazu in aufwändigen Verfahren verflüssigt, und dann durch feine Düsen gepresst. So entstehen hauchdünne Fasern mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften, welche von der Weiterverarbeitung und dem Verwendeten Grundstoff abhängen. Man kann synthetische Fasern z.B. kräuseln und dann zu Garnen verspinnen, die der Wolle vom Schaf sehr ähnlich sind, aber auch zu dünnen glatten Fäden, aus denen leichte Microfaserstoffe gewebt werden.
"natürliche" Chemiefasern: |
"synthetische" Chemiefasern: |
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Brennprobe
Um zu bestimmen aus welchem Material ein Stoff besteht, ist die Brandprobe ein häufig angewendetes Verfahren. Dazu einfach ein Stückchen des zu testenden Stoffes anzünden und genau beobachten, wie es verbrennt und was letztendlich davon übrig bleibt. Auch der spezielle Brandgeruch kann sehr aufschlussreich sein.
Aus nachvollziehbaren Gründen empfiehlt es sich den 'Testkandidaten' mit einer Pinzette oder Zange über einen feuerfesten Untergrund (z.B. Porzellanteller) zu halten. Unten die Brenn-Eigenschaften von einigen häufig verwendeten Stoffen.
Material | Brandgeruch | Brennbarkeit | Brennrückstand |
Polyacryl | unbestimmt süßlich | schmelzend, dann brennend, Rußentwicklung | harte, schwarze Schmelzperle |
Polyamid | wie Horn oder Wolle | schmelzend, dann brennend, brennt außerhalb der Flamme weiter | glasige, gelbe bis dunkle fadenziehende Schmelzperle |
Polyester | unbestimmt aromatisch | schmelzend, dann brennend | harte Schmelzperle |
Seide | nach verbrannten Haar/Horn | verbrennt langsam | blasig, kohleartiger, leicht zerreibbarer Ascherückstand |
Wolle | nach verbrannten Haar/Horn | verbrennt langsam | blasig, kohleartiger, leicht zerreibbarer Ascherückstand |
Baumwolle | verbranntes Papier | verbrennt rasch | wenig, weissgräuliche leichte Asche |